Kirche
Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes Wolfshagen datiert vom 01.03.1316. Ein Jahr vor dem Luther- Jubiläum: „500 Jahre Thesenanschlag“, in nur noch sieben Jahren, könnte in Wolfshagen die 700- Jahrfeier sein.
Aus dem 14. Jahrhundert existieren drei weitere Schriftstücke den Ort betreffend. Demnach ist der erste Sakralbau, eine Kapelle mit Friedhof, zwischen dem 20.12.1325 und dem 12.03.1356 gebaut und dem heiligen Thomas und der heiligen Katharina geweiht worden.
1629 wird die große Glocke („Katharina ora pro nobis“) Goslarer Juden zum Pfand gegeben und die Soldateska(30- jähriger Krieg) mit dem Erlös von der Plünderung und Zerstörung des Ortes abgehalten.
08.04.1717 Generalvisitation in Astfeld: Eine Delegation aus Wolfshagen macht aufmerksam auf den schadhaften Turm und die baufällige und zu klein gewordene Kirche. Reparaturversuche bleiben letztendlich erfolglos. In einem späteren Bericht heißt es: „Die Leute klagen auch sehr, dass die alte Kirche zu klein, da in drei Wochen 220 Leute commmunicieret und viele davon außerhalb der Kirche haben stehen müssen“.
1731- 1739 entsteht ein neuer Kirchbau mit „Zwiebelturm“ auf dem heutigen Kirchhügel. Die alte Kapelle stand auf der „Insel“ Fuhrmannsweg/ An der Alten Kapelle.
Am 22.02.1797 wird Heinrich Engelhard Steinweg, der Gründer von „Steinway & Sons“, in Wolfshagen geboren.
In einem Visitationsbericht von 1842 wird von Kreisbaumeister Bremer aus Gandersheim und Superintendent Kuhn aus Harlingerode energisch auf eine Umgestaltung des Kirchbau Innen und Außen gedrungen. Innen- und Außenrenovierung erfolgen in den nächsten Jahren. Die Kirche bekommt im Wesentlichen ihr heutiges „Festtagskleid“, so werden am 04.11.1848 zum Abschluss des Außenumbaus der Turmknopf und die Fahne aufgesetzt.
1890 wird Wolfshagen Luftkurort.
1892- 1894 wird die Kirche wegen Schwammbefalls repariert und der Turm neu gebaut. Die Evangelistenbilder im Altarraum werden vom herzoglichen Hofdekorationsmaler Adolf Quensen (02.05.1851 Bad Gandersheim + 16.04 1911 Braunschweig) geschaffen und dabei die biblische Reihung der Evangelien umgangen in der Bilderfolge. Wolfshagen zählt 1800 Einwohner, davon gehen 384 Kinder zur Schule.
1904 wird Wolfshagen selbständige Pfarre, bis dahin war die Gemeinde filia von St. Laurentius Astfeld.
1940 wurde Pastor Peucker zur Wehrmacht eingezogen und kehrte am 29. 07. 1945 nach kurzer Internierung aus dem Krieg zurück. Während des 2. Weltkrieges wurde die große Glocke (wie schon 1917) eingezogen und eingeschmolzen.